Von Ordnungshütern zu Kriegsverbrechern. Die Polizei im „Dritten Reich“


Die Polizei war eine zentrale Stütze des „Dritten Reichs“. Sehr schnell integrierte sie sich in Hitlers Staat. Seit Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft beteiligte sie sich am Terror gegen Oppositionelle und andere Gegner des NS-Regimes. Ins Fadenkreuz der „Gesetzeshüter“ gelangten ab Mitte der dreißiger Jahre viele weiteren Gruppen, zu denen etwa „Asoziale“, „Zigeuner“ und Juden zählten. Seit 1936 fungierte Heinrich Himmler als oberster Polizeichef, der die deutsche Ordnungsmacht umfassend reformierte und mit der SS zu einem „Staatsschutzkorps“ verschmelzen wollte. Seine Beamten wollte er dazu im Geiste der NS-Ideologie zu weltanschaulich gefestigten „Polizeisoldaten“ erziehen. In Berlin-Köpenick und Fürstenfeldbruck unterhielt die uniformierte Staatsgewalt dazu ihre beiden wichtigsten Schulen, welche ihre Führungskräfte ausbildeten und gleichzeitig auf den „auswärtigen Einsatz“ vorbereiteten. Zu diesem rückten sie während des Zweiten Weltkriegs in paramilitärischen Polizeieinheiten aus, die sich in den eroberten Gebieten maßgeblich am Besatzungsterror, an der „Bandenbekämpfung“ und am Judenmord beteiligten. Vor allem in Osteuropa terrorisierten Himmlers „Polizeisoldaten“ wehrlose Menschen, an denen sie zahlreiche Massenverbrechen verübten. Die Gewalt der deutschen „Gesetzeshüter“ richtete sich in der zweiten Kriegshälfte sogar gegen die eigene Bevölkerung. An der „Heimatfront“ verfolgten sie Fremd- und Zwangsarbeiter, machten aber auch vor unangepassten Jugendlichen und Frauen nicht Halt. Der Vortrag skizziert, wie die Polizei zu einer der wichtigsten Täterorganisationen des „Dritten Reichs“ aufstieg und welche Rolle sie beim Holocaust und bei anderen Menschheitsverbrechen besaß.


Der Link wird rechtzeitig vor Beginn der Veranstaltung an die bei der Anmeldung hinterlegte Mailadresse verschickt.

1 Abend, 16.05.2024
Donnerstag, 19:00 - 21:00 Uhr
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Dr. Sven Deppisch

241.10101.05FFB

Kursgebühr: 5,00 €

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