Ungarnflüchtlinge in Bayern 1956 neu

Vortrag
Nach dem Ungarnaufstand 1956 flüchteten ca. 200.000 Ungarn nach Österreich und Jugoslawien. Die westliche Welt nahm freiwillig Flüchtlinge auf, wobei die Bundesrepublik Deutschland etwa 14.000 Flüchtenden Asyl bot. Ein Großteil der aus Ungarn Geflohenen reiste über die bayerischen Grenzlager Piding und Schalding ein. Bayern spielte nicht nur als Transitland, sondern auch als Aufnahmeland eine wichtige Rolle.
Die Wohnungsknappheit und der Zustrom der Menschen aus der sowjetischen Besatzungszone erschwerten zwar die Wohnungssituation, aber die Wirtschaftslage war Mitte und Ende der 1950er Jahre günstig für die Aufnahme der ungarischen Flüchtlinge. In Folge des Konjunkturaufschwungs herrschte ein Mangel an Arbeitskräften. Für das Bildungsangebot für ungarische Oberschüler wurde ein ungarisches Exilgymnasium 1957 in Burg Kastl bei Nürnberg gegründet, das bis 2006 existierte und über 1000 ungarisch-stämmige Schülerinnen und Schüler zum bayerischen Abitur führte. Die im Freistaat ankommenden Ungarnflüchtlinge wurden überwiegend positiv aufgenommen. Dazu trugen die antikommunistische Stimmung im Kalten Krieg sowie die spürbar verbesserte wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage in der Bundesrepublik Deutschland bei.

Diese Studie geht den Fragen nach, wie die Ungarn im Freistaat Bayern in den ausgehenden 1950er Jahre aufgenommen und betreut wurden, und verfolgt diesen Integrationsprozess von der Übernahme aus Österreich bis hin zur Bereitstellung des Zugangs zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt. 



1 Abend, 07.11.2024
Donnerstag, 18:30 - 20:00 Uhr
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Dr. Rita Kiss
, Historikerin

242.10101.02FFB

Kursgebühr: 5,00 €

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